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Neues Zentrum für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie gegründet

Allgemein

Das Klinikum Nürnberg und die Krankenhäuser Nürnberger Land vertiefen ihre Kooperation. Für Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung wird es zukünftig schwieriger werden, alle Anforderungen an die Qualität chirurgischer Eingriffe zu erfüllen. Die Krankenhäuser Nürnberger Land stellen sich dieser Herausforderung. Gemeinsam mit dem Klinikum Nürnberg haben sie ein Zentrum für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie mit Standorten im Klinikum Nürnberg Nord und im Krankenhaus Lauf gegründet. Ziel ist es, die Qualität der Versorgung der Patienten standortunabhängig auch zukünftig sicherzustellen.

„Die Vorgaben von Regierung und Krankenkassen im Gesundheitswesen machen es kleineren Krankenhäusern schwer, auch zukünftig ein breites Leistungsspektrum anzubieten. Ihre Fallzahlen sind dafür häufig einfach zu niedrig“, stellt Dr. med. Thomas Grüneberg, Geschäftsführer der Krankenhäuser Nürnberger Land, fest. Im Verbund mit dem Klinikum Nürnberg gehen die Krankenhäuser Nürnberger Land daher neue Wege. Um die optimale Patientenversorgung auch zukünftig sicherzustellen, haben sie ein gemeinsames Zentrum für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie gegründet.

„Im engen Verbund können das Klinikum Nürnberg und die Krankenhäuser Nürnberger Land ihren jeweiligen Versorgungsauftrag in der Maximalversorgung bzw. in der Grund- und Regelversorgung weiterhin erfüllen und sich gegenseitig befruchten“, betont Dr. Andreas Becke, Vorstand Infrastruktur und Finanzen, Klinikum Nürnberg. Als Nebeneffekt rechnet er mit Synergieeffekten, indem z.B. OP-Kapazitäten optimal genutzt oder der Einkauf vereinheitlicht wird.

Prof. Dr. med. Hubert Stein, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie*, Klinikum Nürnberg, und Leiter des standortübergreifenden Zentrums, spricht von einer Win-win-Situation und sieht eine nochmalige Steigerung bei der Qualität für beide Häuser. „Gemeinsam verfügen wir über eine gewaltige Expertise in allen Bereichen unseres Faches.“ Der Vorteil für den Patienten liegt auf der Hand: Unabhängig vom Standort wird er von einem ausgewiesenen Spezialisten für seine Krankheit behandelt.

 

Schwerpunkte am Standort Lauf werden ausgebaut

Zukünftig werden sich die Standorte in Nürnberg und Lauf durch unterschiedliche Schwerpunkte optimal ergänzen. Während sich die Ärzte am Standort Klinikum Nürnberg Nord vermehrt auf die komplexe Viszeral- und Thoraxchirurgie konzentrieren, wird im Krankenhaus Lauf die chirurgische Grund- und Regelversorgung weiter ausgebaut. Dazu zählen u.a. Gallenoperationen, Blinddarmentfernungen, Versorgung chronischer Wunden und Abszesse, Blasenoperationen, die Schilddrüsenchirurgie sowie Hernienchirurgie mit der Behandlung z.B. von Leistenbrüchen.

Als neuer Schwerpunkt kommt am Standort Lauf die Thoraxchirurgie hinzu. Für Eingriffe an der Lunge kommen Spezialisten des Klinikums Nürnberg, allen voran Zentrumsleiter Prof. Stein und Oberarzt Dr. med. Wolfram Kirch, zum Operieren nach ins Krankenhaus Lauf. „Die Operationskapazitäten an beiden Standorten werden so optimal ausgenutzt, und in vielen Fällen kommt der Arzt zum Patienten und nicht umgekehrt“, so Stein.

Dr. med. Susanne Rudisch, Chefärztin der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Standortleiterin des neuen Zentrums im Krankenhaus Lauf, rechnet mit steigenden Patientenzahlen. „Die Grund- und Regelversorgung wird durch Patienten, die über das Klinikum Nürnberg ins Krankenhaus Lauf kommen, aufgewertet. Es ist der richtige Schritt in die Zukunft.“ Dafür werden die OP-Kapazitäten in Lauf um zwei weitere OP-Säle ausgebaut, sie werden allerdings erst in drei bis fünf Jahren zur Verfügung stehen.

 

Attraktive Aus- und Weiterbildung für junge Ärzte

Entscheidende Vorteile ergeben sich auch für die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses. „Die jungen Ärzte rotieren im gesamten Zentrum und lernen so alle Eingriffsarten bei einer hohen Fallzahl kennen“, erklärt Stein. „Dadurch wird das Krankenhaus Lauf für junge Ärzte wieder deutlich attraktiver werden“, ist sich Rudisch sicher.

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Foto: Dr. Susanne Rudisch, Prof. Dr. med. Hubert Stein, Dr. med. Thomas Grüneberg, Dr. Andreas Becke (v.l.) Quelle: Krankenhäuser Nürnberger Land